Fachpraxis für Osteopathie & Alternativmedizin

Praxis für Chiropraktik Regensburg

Was ist Chiropraktik?

In meiner Praxis für Osteopathie und Alternativmedizin ist die Chiropraktik ein häufig angewendeter Teil innerhalb des osteopathischen Behandlungskonzepts. Ich biete die Chiropraktik aus voller Überzeugung, nicht isoliert als Einzelanwendung an. Dies macht für mich keinen Sinn, da ich den Körper als gesamtes Kontinuum erfasse, ist die Chiropraktik aus meiner Sichtweise ein „Werkzeug“, das bei entsprechender Indikation ganz gezielt eingesetzt wird, um schnellstmöglichen und bestmöglichen Behandlungserfolg zu generieren. Ich verstehe dabei die ursprüngliche, traditionelle Chiropraktik als „Türöffner“.  Diese ermöglicht mir anschließend mit anderen osteopathischen Techniken sehr viel schneller an das erwünschte Behandlungsziel zu kommen.

Die Chiropraktik ist wie die Osteopathie eine alternative Behandlungsmethode.  Die Erlaubnis zur Ausübung dieser Heilkunde wird in Deutschland ausschließlich Ärzten und Heilpraktikern erteilt. Übersetzt bildet sich der Begriff Chiropraktik aus den griechischen Silben „cheir“= Hand und „practos“= anwenden zusammen.

Die osteopathische Chiropraktik bezieht sich auf die Korrektur von Gelenkfehlstellungen im gesamten Bewegungsapparat. Die Anwendung findet statt an der Wirbelsäule, dem Becken und sämtlichen peripheren Gelenken wie z.B. den Armen und Beinen. In der Osteopathie wird in diesem Zusammenhang von Verschiebungen im Gelenkspiel, osteopathischen Läsionen,  Gelenks Dysfunktionen und von Gelenks Subluxationen gesprochen.

 

 

 

Meine Vorgehensweise

Um mir ein umfassendes Bild Ihrer Schmerzsituation zu machen, steht die Anamnese im Vordergrund. Hierzu erstelle ich in meiner Praxis zunächst einen genauen funktionalen und palpatorischen  Befund sowie einen osteopathischen Gelenkstatus ihres Körpers, um damit die Ursache für die Symptome zu finden. Anschließend  identifiziere ich Ihre ursächlichen  Gelenkfehlstellungen sowie alle verursachenden Faktoren. Durch das Screenen ihrer faszialen Spannungsmuster, vervollständigt sich mein Bild ihrer körperlichen Situation.

Ob eher der Begriff „osteopathische Manipulation“ oder „Chiropraktik“ zutrifft, ist dabei  nicht so entscheidend. Grundlegend geht die Anwendung davon aus, dass Fehlstellungen, vor allem von Wirbelgelenken,  das zugehörige Nervengewebe irritieren. Das fehlgeleitete Nervengewebe wird wiederum umliegendes Muskelgewebe irritieren und im Anschluss kommt es lokal zu typischen Symptomen wie Druckgefühlen, Starre und Schmerz. Ebenso geht die  osteopathische Chiropraktik von Fernwirkungen aus. Da heißt, die Ursache liegt meistens nicht da, wo das Symptom auftaucht. In diesem Zusammenhang spricht der Therapeut vom sog. referred pain. Im Umkehrschluss lässt das Lösen der Blockaden die Symptome wieder abklingen. Ganz elementares Ziel dieser Behandlungsmethode ist die Aktivierung der Selbstheilung.

Wie funktioniert Chiropraktik?

Was genau ist eigentlich ein Gelenk und wie funktioniert das? Wieso kann ein Gelenk überhaupt „blockieren“? Um zu verstehen wie chiropraktische Manipulationen funktionieren lohnt es sich einen Blick auf die Anatomie und Physiologie eines Gelenkes zu werfen.
Anatomisch unterscheidet man generell zwischen einem Gelenk und einer sog. Syndesmose. Dabei fällt die Syndesmose unter die Begrifflichkeit „unechtes“ Gelenk, da sie sich rudimentär von einem „echten Gelenk unterscheidet.

 

Merkmale „echtes“ Gelenk:

Echte Gelenke bzw. Diarthrosen oder Synovialgelenke weisen zwischen den am Gelenk beteiligten Knochen eine Diskontinuität (Unterbrechung) auf.
Dazu zählen:

  • Ligamenta (Bänder)
  • Disci (Gelenkskörper wie z.B. Meniskus,…)
  • Labra articularia (Gelenklippen)
  • Bursae synoviales (Schleimbeutel)
  • Recessus articulares (Gelenktaschen)
  • Synovia (Gelenksflüssigkeit)

Merkmale „unechtes“ Gelenk: Eine Syndesmose ist eine Form eines unechten Gelenks. Bei dieser Gelenksverbindung  werden zwei Knochen durch Bindegewebe zusammengehalten. Sie gehört damit zu den bindegewebigen Knochenverbindungen (Articulationes fibrosae). Im Gegensatz zu den übrigen bindegewebigen Knochenverbindungen (Sutura, Gomphosis), ist das Bindegewebe flächenhaft ausgebildet, bildet also eine flächige Membran.

Der Unterschied: Der Unterschied zwischen diesen beiden Knochenverbindungen, sind beim unechten Gelenk der fehlende Gelenkspalt, der stattdessen mit Füllgewebe aus Knorpel, Bindegewebe oder Knochen angereichert ist und die stark eingeschränkte Bewegungsfähigkeit dieses Gelenkstyps. Durch den fehlenden Gelenkspalt gibt es hier auch keine Disci, Labra articularia, Bursae synoviales, Rezessus artikulares und damit auch keine Synovia.

 

Wann Osteopathie – wann Chiropraktik?

Blockaden lösen

Im Allgemeinen redet der Volksmund vom „Einrenken“, wenn eine Gelenksblockade bzw. eine Dysfunktion oder Läsion in einem Gelenk gesprochen wird. Doch dieser Begriff ist leider vollkommen irreleitend, denn „einrenken“ kann man nur dann ein Gelenk wenn es vorher „ausgerenkt“ war.  Unter „ausgerenkt“ versteht man medizinisch eine sog. traumatisch bedingte Luxation. So kann z.B. nach einem Sturz ein Schulter-, Ellenbogen- oder Beispielweise ein  Hüftgelenk „ausgerenkt/ausgekugelt“ sein. Hier haben sich dann die beiden Gelenkspartner traumatisch bedingt so voneinander entfernt, so dass sie nicht mehr aus eigener Kraft und Anstrengung zu ihrer physiologischen Position zurückfinden. In dieser Situation wird der Arzt/Chiropraktiker/Osteopath/HP/Physio/medizinisch Kundige tatsächlich „einrenken“, indem er das „ausgerenkte“ Gelenk unter kurzen, sehr starken Zug, wieder in seine Ursprungsposition zurückführt. Da dieser Eingriff jedoch meist sehr schmerzhaft ist, wird dies üblicherweise unter Narkoseeinwirkung im Krankenhaus gemacht.

Die Sichtweise der Osteopathie

In der osteopathischen/chiropraktischen Betrachtungsweise spricht man bei sog. Gelenksblockaden hingegen von Gelenksdysfunktionen oder Subluxationen echter Gelenke. Dies bedeutet das Gelenk ist grundsätzlich intakt. Die Gelenkpartner haben ihre ursprüngliche Bewegungsrichtung und Position überwiegend beibehalten.  Das Gelenk ist in die meisten Richtungen frei beweglich. Nur einige wenige Bewegungsrichtungen sind nicht möglich. Dies ist entweder die Folge von vorausgegangenen intraartikulären Verklebungen/Adhäsionen oder es führt zu Verklebungen/Adhäsionen in der Gelenkskapsel und somit zu mehr oder weniger starken Irritationen in der Gelenksbeweglichkeit. Daraus resultiert wiederum stets  eine starke Erhöhung des Muskeltonus  in den Muskelgruppen, die mit der Gelenkskapsel verbunden sind.

Wendet ein Osteopath oder Chiropraktiker eine Impuls-/Thrust Technik an, so löst er damit lediglich die Problemverursachenden Verklebungen/Anhaftungen/Adhäsionen innerhalb der Gelenkskapsel und ermöglicht so den Gelenkspartnern wieder eine optimale  Beweglichkeit zueinander.

Klassifikation der  chiropraktischen Techniken aus Sicht der Osteopathie nach Hartmann L. S. (British School of Osteopathie)

Hier zähle ich die wichtigsten chiropraktischen Techniken auf, wie sie in der BSO sowie auch den meisten anderen national und international anerkannten Osteopathie Schulen gelehrt werden. Diese Techniken sind allesamt sehr sicher. Sie zielen stets darauf ab, die Gesundheit des Patienten möglichst zu schützen und eventuell vorhandene Risiken durch Anwendung von Hebel- und Verriegelungseinstellungen zu minimieren.

 

Rhythmische Techniken

Sind Weichteiltechniken (soft tissue techniques) wie Dehnungen, Massage, Querfriktionen, rythmische Traktionen oder Vibrationen.

Thrust Techniken HVLA

Thrust Technik bedeutet hier eine Korrekturtechnik mit hoher Geschwindigkeit, kleiner Amplitude  sowie minimalstem Kraftaufwand. HVLA = High Velocity, Low Amplitude.  Die Korrekturrichtung ist gegen die pathologische Barriere gerichtet. Die British School of Osteopathie BSO unterscheidet mehrere Thrust Techniken:

Non leverage thrust
Sind Weichteiltechniken (soft tissue techniques) wie Dehnungen, Massage, Querfriktionen, rythmische Traktionen oder Vibrationen.
Non leverage thrust using moment
Durch ein rythmisch, federnden Druck tastet sich der Ostopath an die Barriere heran. Dadurch wird eine angepasste Spannung aufgebaut, so dass beim eigentlichen Thrust kaum Krafteinwirkung notwendig ist.
Combined leverage and thrust
Durch eine Verriegelung kombinierter Helbelarme wird der Patient sicher positioniert. Das zu behandelnde Gelenk kann jetzt sicher in die genau definierte Richtung behandelt werden. Der Thrust richtet sich gegen die physiologische Barriere.
Combined leverage and thrust using moment
Hier praktiziert der Osteopath eine rhythmische Bewegung, während er das Gelenk in die Läsionsrichtung annähert. Wenn die Summierung der Hebelarme optimal ist, wird der Thrust gesetzt.
Component Technique or Minimal leverage Techniques
Bei dieser Technik kombiniert der Osteopath verschiedene Hebelarme, Shifts, Kompressionen oder Traktionen, so dass jede einzelne Einwirkung absolut minimal und damit invasionsarm ist. Der Akzent liegt auf der Geschwindigkeit, womit der Thrust ausgeführt wird. Diese muss sehr groß im Gegensatz dazu die Amplitude möglichst klein und der Kraftaufwand minimal sein.
Dekoaptations Technik
Der Osteopath sucht und findet die meist entspannte Position des Gelenkes und führt kurze Stöße oder Züge senkrecht zur Gelenksebene aus. Dabei löst sich die Spannung im Gelenk. Die Gelenksflächen separieren sich wieder.

Thrust Techniken LVST

Die Low Velocity Stress Techniques dienen der Gelenksmobilisation. Als Ziel steht der Abbau von Stress Situationen sowie die Relaxation des Gelenkes im  Vordergrund. Zu diesen Techniken gehören softe passive Mobilisationen, Muskel Energy Techniques und viszerale/fasziale listenings. Dr. F. L. Mitchell entwickelte hier die sog. Hold-Relax-Techniques. Diese gehören zu dem Bereich der post-isometrischen Relaxation bzw. den Myotensiven Techniken.

Funktionelle Techniken

Funktionelle Techniken sind primär indirekte Techniken.  Dabei sucht der Osteopath nicht eine Restriktion auf um sie zu durchbrechen, sondern handelt genau Gegenteilig. Der Osteopath sucht hier den Punkt der geringsten Spannung und dirigiert den Patienten passiv in genau diese Richtung. Dabei kommt es beim Erreichen des optimalen Nullpunktes zu einer spontanen Lösung der Blockade. Diese Behandlungsart wurde durch Dr. Lawrence Jones entwickelt. Sie fällt unter die Begrifflichkeiten „Spontaneous release by positioning“ oder „Strain and Counterstrain“

Craniosacrale Techniken

Die Craniosacrale Osteopathie CSO nutzt sehr feine Palpations- und Induktionstechniken um auf das Gewebe einzuwirken. Dabei wird der Cerebrospinale Rhythmus aktiviert und normalisiert. Die CSO wirkt über folgende Parameter:

  • Das ZNS besitzt eine inhärente Beweglichkeit. Diese wird als Motilität bezeichnet
  • Die Zerebrospinale Flüssigkeit (Liquor Cerebrospinalis) besitzt ebenfalls eine interne Motilität mit pulsierenden Eigenschaften
  • Es sind reziproke Spannungsmembranen vorhanden. Dies sind die Meningen, Falx cerebri und Falx cerebelli, Tentroium cerebelli usw.
  • Die Schädelknochen haben eine spürbare Mobilität rund artikulärer Axen.
  • Das Sacrum ist über die Rückenmarkshäuten mit den Gehirnhäuten fest verbunden und hat eine Mobilität zwischen den beiden Beckenknochen.

Ist Chiropraktik gefährlich?

Aufgrund der bisherigen Ausführungen lässt sich ganz klar sagen, dass in der Chiropraktik keine Knochen eingerenkt werden und nicht mit viel Kraft oder gar unsinniger Gewalt an der Wirbelsäule gearbeitet wird. Nein, vielmehr wird durch die sehr präzise Einstellung eines Gelenkes unter Berücksichtigung der Gelenksebenen eine intraartikuläre translatorische Gleitbewegung erzielt, die dazu führt vorhandene intrakapsuläre Adhäsionen/Crosslinks zu lösen. Dies bringt die Wiedererlangung des ursprünglich physiologischen Freiheitsgrades des betroffenen Gelenkes zurück und ermöglicht die damit verbundenen Abbaureaktion der Schutzhaltungskette. Tatsächlich wäre die unwissende, unkontrollierte  Krafteinwirkung hochgradig gefährlich für unsere Wirbelsäule, die Gelenke, das Nervensystem sowie alle angrenzende Blutgefäße.

In der  osteopathischen Chiropraktik  kommen überwiegend HLVA (high velocity low amplitude) Techniken und sogenannte Dekoaptationstechniken,  zum Einsatz.   Starke, unkontrollierte ruckartige Bewegungen finden Sie in der osteopathischen Chiropraktik daher garantiert nicht (siehe Artikel: Physiologie eines Gelenkes und ein Beispiel). Gerade auch bei Kindern oder älteren Menschen, wo es auf besonderes Feingefühl ankommt, arbeitet die osteopathische Chiropraktik besonders vorsichtig und kennt ihre Grenzen.

Chancen und Möglichkeiten der osteopathischen Chiropraktik

Die osteopathische Chiropraktik schafft es durch softe Justierungen Fehlstellungen der Wirbelsäule zu korrigieren, um den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die osteopathische Chiropraktik schafft es dadurch nicht nur vorhandene Schmerzreaktionen schnell zu minimieren, sondern ebnet den Weg zur Heilung der Ursache. Denn nur ein Körper, der optimal funktioniert kann sein volles Potenzial ausschöpfen und seine innere Intelligenz nutzen, um die vorhandenen  Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Nur dadurch ist eine autonome Regulation und Regeneration möglich.

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